Grillen ist für viele eine echte Leidenschaft – aber wie bei allem, was Feuer und Fleisch kombiniert, kursieren auch hier eine Menge Mythen. Jeder kennt sie. Jeder hat schon mal einen davon weitergegeben. Und viele davon halten sich hartnäckiger als die letzte Bratwurst auf dem Rost nach Mitternacht.
Zeit, mal aufzuräumen. Hier kommen fünf BBQ-Mythen, die du ruhig vergessen kannst – plus die ehrliche Wahrheit dahinter.
1. Fleisch muss vor dem Grillen Zimmertemperatur haben
Ein Klassiker unter den Halbwahrheiten. Der Gedanke dahinter ist: Fleisch, das nicht mehr ganz kalt ist, soll gleichmäßiger garen. Klingt logisch – ist aber in der Praxis komplett überbewertet. Ob dein Steak 6 °C oder 18 °C hat, macht auf einem 250 Grad heißen Rost kaum einen Unterschied. Im Gegenteil: Kühleres Fleisch hat sogar den Vorteil, dass es außen schön rösten kann, ohne innen zu schnell durch zu sein. Also keine Panik, wenn du das Fleisch direkt aus dem Kühlschrank grillst – dein BBQ wird’s dir nicht übelnehmen.
2. Nur Holzkohle bringt echten Grillgeschmack
Das ist so ein Spruch, den man oft hört – meistens von Leuten mit ölverschmiertem Grillrost und jahrzehntealtem Kugelgrill. Klar, Holzkohle ist super, und der Duft ist legendär. Aber der typische Grillgeschmack kommt nicht allein von der Kohle. Viel wichtiger ist die sogenannte Maillard-Reaktion – also das schöne Rösten, wenn Fleisch richtig Hitze bekommt. Dazu kommt: Wer’s rauchiger mag, arbeitet besser mit Räucherchips, Smokerbox oder direkt mit einem Smoker. Kurzum: Du kannst auch mit Gas, Pellets oder sogar Elektro richtig lecker grillen. Es kommt auf die Technik an – nicht auf das Brennmaterial.
3. Fleisch darf man nur einmal wenden
Ach, dieser Mythos ist wie der schlechte DJ auf der Grillparty – keiner weiß, warum er da ist, aber er stört. Die Wahrheit: Du darfst dein Fleisch mehrfach wenden. Mehr sogar – in bestimmten Fällen ist das sogar besser. Wer regelmäßig wendet, verhindert, dass eine Seite zu heiß wird oder austrocknet. Das Wichtigste ist, dass du dem Fleisch trotzdem Ruhe gibst. Also kein hektisches Flippen alle fünf Sekunden – aber zwei- oder dreimal wenden ist absolut okay. Du wirst sehen: Die Kruste wird gleichmäßiger, und das Ergebnis überzeugt mehr als die „Nur einmal“-Fraktion.
4. Rosa Fleisch ist nicht durch
Vor allem bei Schweinefleisch kursiert dieser Irrglaube noch oft – und das, obwohl wir längst wissen, dass rosa nicht gleich roh ist. Gerade bei edleren Stücken wie Schweinefilet oder auch beim Roastbeef ist ein leicht rosa Kern sogar gewollt. Er zeigt, dass das Fleisch saftig und perfekt gegart ist. Wer sich unsicher ist, arbeitet am besten mit einem Thermometer – und schon wären wir beim nächsten Mythos.
5. Wer Erfahrung hat, braucht kein Thermometer
Das ist ungefähr so sinnvoll wie zu sagen: „Ich fahre seit Jahren Auto – ich brauch keinen Tacho mehr.“ Natürlich hilft Erfahrung, aber selbst Profis greifen zum Thermometer, wenn’s drauf ankommt. Vor allem bei großen Cuts wie Pulled Pork oder Brisket willst du nicht raten – du willst wissen. Ein kleines digitales Grillthermometer kostet fast nix, spart dir aber Zeit, Nerven und Enttäuschung. Und das ist doch schon mal was.
Fazit vom Rolf
Grillmythen gibt’s viele – aber wenn du ehrlich Bock auf geiles BBQ hast, dann hör nicht auf Gerüchte, sondern auf Erfahrung und Geschmack. Teste selbst, bleib neugierig – und wenn du deinem Fleisch noch den finalen Kick geben willst: Unser Allrounder Rub macht selbst Mythos-Griller glücklich. In diesem Sinne: Weniger Halbwissen – mehr Hitze!
Deckel zu, Bier auf, und bis nächste Woche.
– Dein Rolf